23. Türchen – Tu, was du liebst, und lieb, was du tust! – Handseife Tannenbäumchen
Bis jetzt jeden Tag eine Überraschung im Dezember: Adventskalender von Guti-Gutshaus am Dienstag, Mittwoch Adventskalender-Karte von Antje, gestern kam schon das aufblasbare Kinderbett für Jonte und als ich eben vom Einkauf und Spaziergang zurückgekommen bin, hing ein Tütchen mit Keksen, Desi-Feuchttüchern von Dr. Beckmann und zwei Feuerzeugen an der Tür – die guten mit Drücker, ohne Rädchen, womit man sich den Daumen aufratscht.
Ich wusste nicht von wem, hab aber gedacht, wenn’s von Sigi und Wolfgang ist, werd ich das bald wissen. Und genau – 5 Minuten, nachdem ich drin war, klingelt das Telefon: Na, hast du was gefunden …?
Und jetzt Probekochen für das vegane Weihnachtsessen für Tamina, Michael und Jonte – eigentlich nur für Michael, die anderen beiden sind vegetarisch, aber er will sich auf keinen Kompromiss einlassen, nicht mal für einen Tag. Weihnachtsessen heißt nicht Weihnachtsmenü! Da hab ich – wahrscheinlich – keine Lust zu, auf dem veganen Sektor. Tu, was du liebst, und lieb, was du tust!
Kartoffel-Pott „Grünkohl meets India“ – ob man das essen kann, weiß ich nicht, es hat 3,7 Sterne bei lecker.de – auf jeden Fall passt es zu Weihnachten, grün-rot, mit Grünkohl und Tomaten. Einen Versuch ist es wert …
Super-lecker.de – und ruckzuck fertig, keine 45 Minuten, wie angegeben, hab aber auch TK-Grünkohl genommen. Das wird es! Dann gibt’s vielleicht doch noch ein Dessert dazu.
Die ganze Wohnung riecht köstlich nach Koriander … Wenn sie Grünkohl nicht mögen, sag ich, es ist Spinat. Vegan ist schon ’ne Herausforderung für Mamas Old School Kitchen, wenn dann noch Mag ich nicht-s dazu kommen, kann es einem ganz vergehen. Offen bleiben … Das wird noch. Es gibt ein Weihnachtsessen, hab ich heute zu Michael am Telefon gesagt – in ein Menü muss ich erst reinwachsen …
Heute wird es länger. So arglos, wie es scheint, ist es nicht. Manja Nageltante hat gerade ein Update geschickt: Kosmetiksalons, Fitness- und Tattoo-Studios und andere körpernahe Dienstleister bleiben auch weiterhin geschlossen. – Frisöre sind wohl keine körpernahen Dienstleister? Guti-Gutshaus-Tür bleibt auch zu, hab ich geantwortet, das ist ein Nervenkrieg, davon lassen wir uns nicht demoralisieren, und wenn’s durch Eigeninitiative ist. – Wir lassen uns nicht unterkriegen, hat sie zurückgeschrieben. – Das mein ich, ich wollte nur nicht Krieg und kriegen in einer Nachricht unterbringen.
Auch bei ihr, wie bei Dana, geht es um die Existenz. Nadine, die mir die „Füße gemacht hat“, weil Dana schon krank ist von dem ganzen Wahn, hat gesagt: Du hast schöne Nägel, macht dir das jemand so? Ich hab noch den letzten Termin ergattert, hab ich gesagt. Was sind das für Zeiten, in denen man sogar vor Freunden ein Blatt vor den Mund nehmen muss?
Klar kann man auf Frisör und Nageltante verzichten – davon hängt das Leben nicht ab. Aber grad in diesen lausigen Zeiten sind Schönheit und Ausstrahlung ein Zeichen gegen das Unbill der Welt.
P.S. Meine Nageltante hat Jura studiert und war lange Zeit als Managerin im Hotel Haus Sonne in Rostock, bevor sie sich selbständig gemacht hat. Tu, was du liebst, und lieb, was du tust!