Mittwoch, 22. März

Der Abend wechselt langsam die Gewänder, die ihm ein Rand von alten Bäumen hält. Rainer Maria Rilke

Um Gewänder ging es gestern auch. Ich war auch im Classico-Co, dem besonders schönen Secondhand-Laden gegenüber von Beate, und hab mich eine ganze Weile mit der Inhaberin unterhalten. Fang doch bei mir an, hat sie mir angeboten. Wir kennen uns schon länger und teilen unsere Vorliebe für schöne alte Sachen. Sie möchte das Geschäft auch an jemanden übergeben in ungefähr anderthalb Jahren und dann aufhören. Mir gefallen zwar die Sachen, ich hab aber kein kaufmännisches Profil für eine Ladeninhaberin. Außerdem liegt Plau am See 50 Kilometer von Waren Müritz entfernt und damit fast eine Stunde Autofahrt. Deshalb hab ich ihr gesagt, das würde sich nicht rechnen. Nachdem ich aber jetzt drüber geschlafen habe, denk ich, es muss sich nicht immer alles rechnen, vor allem, wenn es was für’s Herz ist. Ich könnte mir vorstellen, einen Tag in der Woche dort hinzufahren. Ich ruf sie nochmal an, und vielleicht kommt das mit dem Profil ja noch …

Dienstag, 21. März

Man kann einen Baum nicht nach der Güte seiner Blätter einschätzen, sondern nur nach der Güte seiner Früchte. Giordano Bruno

Heute war ich mal wieder in Plau, bei Beate. Das war ein spontaner Entschluss. Keine Massage, nur Kaffeetrinken und Erzählen. Sie fängt im April auch eine Schamanenausbildung in der Nähe von Berlin an. Die ist aber umfangreicher als meine bei der Paracelsus-Schule in Rostock. Ich denk, für mich ist meine genau richtig. Es kommt ja immer das Passende zu einem, sagt das Gesetz der Anziehung.

Montag, 20. März

Nicht in den Zweigen, in den Wurzeln steckt des Baumes Kraft. Gertrud von Le Fort

Kronen-Chakra, Wurzel-Chakra – Bäume sind auch Lebewesen, wie du und ich.

Zum Frühlingsanfang und zur Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche: Das Schönste am Frühling ist, dass er immer dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht. Jean Paul

Heute, zum Frühlingsanfang, hab ich mich auch zum Aufbaukurs Schamanismus und Naturspiritualität angemeldet. Der fängt am 13. Mai an und geht bis Oktober, dann zwei Tage an einem Wochenende im Monat.

Sonntag, 19. März

Eine fremde Seele, das ist ein dichter Wald. Anton Tschechow

Demzufolge ist eine vertraute Seele – was? Ein Garten, würde ich sagen, oder ein Park. Es ist auch ein Dichter-Wald hier, mit Christian Morgenstern. Und es gibt auch einen Märchenwald. Mal sehen, wann wem was dazu einfällt …

Heute ist wieder Sonntags-Café bei Heidrun und Falk auf dem Land, da fahr ich mit Birgit hin. Diesmal nehm ich keinen Apple Pie aus der Tiefkühlzone vom Discounter mit, der so gut ankam, sondern Eiersalat. Es gibt nicht nur ein Kuchen-Buffet, auch ein herzhaftes. Die Eier sind – im Eierkocher – zu weich geworden. Das liegt nicht am Gerät, sondern weil ich’s nach Gefühl mach. Ach, jetzt müssten sie gut sein …

Die Woche war von schönen Momenten durchzogen. Mittwoch hab ich zum schönsten Tag erkoren. Da war ich nach sehr langer Zeit mal wieder bei Tam zur Thai-Massage. Danach hab ich mir ein noch warmes Matjesbrötchen vom Fischstand auf dem Markt geholt und einen sonnigen Spaziergang angeschlossen. Mein Fahrrad hab ich zur Frühjahrs-Durchsicht zu Zweirad-Karberg auf dem Hof gebracht und am nächsten Tag wieder abgeholt. Michael hatte am Sonntag schon den Kindersitz für Jonte montiert. Damit ist alles klar für eine Radtour in den Nationalpark, wenn er das nächste Mal kommt, Ende März.

So erfreulich ging es gestern weiter. Im Briefkasten war die Nebenkostenabrechnung. Statt einer saftigen Nachzahlung, gibt’s sogar ein bisschen was zurück. Wenn ich gedankliche Befürchtungen hatte, dass das nicht so positiv ausfällt, weil ja Birgit jede Woche bei mir badet, hab ich mir gesagt: Das wird schon gut werden … womit die Kraft des positiven Denkens gute Arbeit geleistet hat.

Und – jetzt kommt noch das Sahnehäubchen … Als ich nach meiner Einkaufsrunde oben festgestellt habe, dass ich das wichtigste vergessen hab, Hautcreme bei Rossmann, bin ich nochmal runtergegangen. Es war gestern der 1. Grüne Markt in diesem Jahr bei schönstem Sonnenschein. Der Stand des polnischen Händlers mit Korbwaren und den Hasen aus Heu in allen Größen und Farben, bei dem ich schon vorher einen für Heidis Garten gekauft hatte, hatte auch Blumen im Angebot und Gläser mit eingelegtem Gemüse, was das Marktbild sehr bereichert. Eine Kiste mit leuchtend gelben Blüten fiel mir besonders auf. Da hab ich mir eine für die Terrasse gekauft, obwohl es noch zu früh für Blumen ist. Eine zum Frühlingsanfang, das geht, hab ich gedacht. Als ich mich damit auf die Bank gesetzt hatte, hab ich meinen Namen gehört. Das war Carmen Sternchen mit Fritzi-Hündin. Wieder haben wir uns ganz zufällig getroffen, dadurch, dass ich was vergessen hatte. Sie hat uns vom Bäcker zwei Tassen Kaffee geholt und Rotkäppchen-Sekt. Damit haben wir auf ihren Urlaub angestoßen – 2 Wochen Kuba ab 30. März!

Die gelben Blüten leuchten wie kleine Sonnen auf meiner Dachterrasse. Das ist kaukasische Gemswurz – das haben wir per App ermittelt.

Sonnabend, 18. März

Weit weg, dort im Sonnenlicht liegen meine höchsten Bestrebungen. Vielleicht werde ich sie nie erreichen, ich kann jedoch hinaufschauen und ihre Schönheit sehen, an sie glauben und versuchen, dorthin zu folgen, wohin sie mich führen. Louisa May Alcott

Sprechende Tannen, Frauen als Bäume, Poesie und Fantasie und wer weiß, was noch alles kommt – das wird ein schöner Waldspaziergang bis Ende Juni. Die Vorstellung, eine Waldfee zu sein, ist mir grad lieber als irgendwas …

Freitag, 17. März

Lärchen, Birken, Erlen, ein fraulicher Wald! Christian Morgenstern

Ich hab gleich nochwas von ihm gefunden. Die hohen Tannen sprechen: Wir sind nicht traurig und nicht fröhlich, wir sind fest.

Linden, Buchen, Eichen, mir fällt nur ein Mann im Wald ein – der Ahorn.

Zu Wald gehört hier auch Wasser. Ich hab Jonte neulich erzählt, dass Tante Bibi, meine Schwester, einen Seeadler gesehen hat. Seine Antwort: Das nennt man Möwen …

Donnerstag, 16. März

Echte Liebe ist Liebe zu jemandem, von dem man keinen Nutzen erwartet. Pearl S. Buck

… In fast allen Kulturen der Welt wird der Baum verehrt, er ist ein zentrales Element in vielen Schöpfungsmythen und gilt als Symbol des Lebens und der Weisheit. Denn Bäume sind uralte Wesen, die uns das Gefühl vermitteln, in ihrer langen Lebenszeit schon viel erlebt und dabei tiefes Wissen erworben zu haben. Die schönsten dieser Weisheiten und Zitate über Bäume und den Wald sind auf den folgenden Seiten versammelt. Uralte Weisheiten der Bäume

Und es beginnt mit einer Überraschung – nach der Liebe kommt die Liebe. Danke für die erste Weisheit.

Dienstag, 14. März

Ich komme immer etwas eher zu unseren Treffpunkten, um das Glück auszukosten, auf dich zu warten, dich zu erspähen, dich ankommen zu sehen. Du suchst nach mir, die Augenbrauen zusammengezogen, gestresst, in Eile. In der Sekunde, in der du mich erblickst, öffnet sich dein Gesicht. Dein Lächeln erstrahlt, auf deinen Lippen, in deinen Augen. Du schenkst mir den größten Beweis deiner Liebe: die Freude, mich wiederzusehen. Aus LIEBE – das schönste Gefühl der Welt

Montag, 13. März

Wir sind wie Teile eines Puzzles. Aus LIEBE

Die guten Sprüche sind verbraucht. Morgen und übermorgen noch, dann hatte die Liebe 4 Monate lang jeden Tag ihren Auftritt.

Wenn kein passendes Puzzleteil da ist, und auch sonst, ist es am besten, das beste Verhältnis zu sich selbst zu haben. Würde es mir mit Mann oder Partner besser gehen? Nein. Auch ein Enkelkind ist nur ein Enkelkind. Es kommt und geht wieder. Mit mir selbst gut auszukommen, ist die Hauptsache. Quality time nicht nur in Gesellschaft, auch allein.

Die Zeit zwischen Kommen und Gehen ist sehr schön, wenn auch fordernd. Sonnabend Nachmittag kam Christa und hat Mango-Eis mitgebracht. Christa ist aber lieb, hat Jonte gesagt, ich mag Eis. Sie kam wie gerufen, da war ich nämlich schon ganz schön fertig von Dauerbetreuung und Bespielung seit Freitag Mittag. Manuel und Nick waren auch hier. Euer Besuch war ja kurz, hat er gesagt. Nur Sonntag Vormittag, als Sigi hochkam, wurde die Harmonie getrübt. Er wollte mit ihr Polizei spielen und ihr hat seine Aussprache nicht zugesagt. Es klang ihr wie Polozei und sie hat ihn nachsprechen lassen Po-li-zei, als wenn er ein Idiot wär. Sigi, die nicht einen Satz in der richtigen Grammatik spricht und Sätze sagt, wie: Wir fahren nach die Kinder. Da hat’s mir ja gereicht. Und Jonte auch: Mit dir spiel ich nicht mehr! Richtig so!

Als wir dann draußen waren, um den Schnee und die Sonne zu genießen, haben wir Christine, meine ehemalige Nachbarin, getroffen und wir sind ein Stück gegangen. Das hab ich ihr gleich erzählt. Ja, das sind die halbdummen Leute, hat sie gesagt, die sich vor anderen als Oberlehrer aufspielen wollen.

Manuel, als Osteopath, war anderer Meinung. Er spricht sehr gut, war seine Einschätzung, und er hat auch eine gute Motorik. Das finde ich auch. Er lässt sich Wörter buchstabieren von seinem Papa, kann seinen Namen schreiben und hat Ausdrücke wie Gestalt, Statue und Aktivierung in seinem Wortschatz – und wird erst im August 4 Jahre alt.