Freitag, 28. August

Gestern hab ich den schönen Abend auf der Terrasse genossen, nachdem ich die Scherben zusammengefegt hatte. Eine Vase, die schon angeschlagen war, hatte der Sturm vorgestern vom Fensterbrett gefegt. Ich hatte überlegt – wegwerfen oder behalten?, weil die Keramik schöne Farben hatte. Die Entscheidung wurde mir abgenommen.

Ab heute wieder 3 Abende Guti-Gutshaus und Montag wieder Rostock – Frisör und Martina. Und dann ist schon September. Es war die ganze Woche schon herbstlich. Der Juli war moderat. Nur die ersten 3 Augustwochen waren nochmal ein Schleudergang mit 1800 Umdrehungen – Hitze, Schuften, Autoreparatur, Zahnabschlussbehandlung, Terrassen-Baustelle. Jetzt fühl ich mich wieder wie ein Mensch und wach morgens ausgeschlafen und erholt auf. Morgen will Manuel kommen und bis Sonntag bleiben. Er trifft sich hier mit einem Freund aus Berlin, den er behandeln will, aber das ist immer mit Fragezeichen bei ihm. Ich bin sowieso arbeiten.

Es ist schon Spätnachmittag in unser beider Leben. 17 Uhr, würde ich sagen. Und jeder wurschtelt weiter vor sich hin. Bleiben uns noch 7 Stunden. Bei der Frage, ob das beruhigend oder beunruhigend ist, entscheide ich mich für beruhigend. Mann, Mann, Mann …

Dabei muss ich an den Film „Doctor Strange“ denken. Er ist vom Leben verwöhnt – weltbekannter Neurochirurg und hat alles, was das Herz begehrt – außer Liebe, die er nicht zulässt. Ein schwerer Autounfall und der Traum ist aus. Er kann nicht mehr arbeiten. Seine Hände sind zerstört. Als er nicht mehr weiter weiß, landet er abgebrannt bis auf den letzten Cent bei einer Meisterschule in Nepal. Die leitet eine Meisterin. Sie lässt ihn tagelang vor der Tür schmoren – dann darf er rein: Vergessen Sie alles, was Sie bisher gelernt haben! Doch er sträubt sich weiter und glaubt nur an das, was auf dem Feld der Wissenschaft wächst und nicht an das, was auf dem Acker der Spiritualität gedeiht. Dann macht sie die Probe auf’s Exemple und beamt ihn – dünn bekleidet – auf den Himalaya, von wo er aus eigener Kraft zurückkommen muss. Ihr Assistent drängt sie, ihn zurückzuholen, weil er sonst erfriert. Doch sie vertraut in seine Kraft – und im letzten Moment gelingt es ihm. Maik fand den Film nicht gut, das kann ich mir gut vorstellen. Für mich ist er das schönste Beispiel für das, was im Unmöglichen möglich ist.

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