Wie der Abend sich neigt, so der Morgen sich zeigt. Genauso klar und leuchtend wie gestern …
Als ich beim Frisör fertig war, hab ich mich noch zu Anne, der Inhaberin, draußen vor die Tür gesetzt. Sie hat ein Tischchen und Stühle draußen stehen, genau zwischen Steintor und Hotel Sonne. Ich hatte mich kaum gesetzt, da hab ich einen Stich im linken Handgelenk gespürt, als ich den Arm auf die Stuhllehne legen wollte. Wespenstich!
Ich hatte am Sonnabend beim Italiener eine Wespe gerettet, die in Manuels Glas gefallen war. Die kannst du drin lassen, hat er gesagt, ich trink das sowieso nicht mehr. Natürlich hab ich sie nicht ertrinken lassen. Ist das der Dank dafür?, hab ich gedacht. Ich hab gleich meinen Daumen auf die Stelle gedrückt. Es tat noch den ganzen Nachmittag weh, ist aber weder rot noch geschwollen und juckt auch nicht, wie sonst. Nichts mehr zu sehen …
Der Stich war genau in die Vene – vielleicht ist das der natürliche Impfstoff, nach dem gesucht wird, hab ich gedacht, und das Wespenvolk hat sich auf diese Weise bei mir bedankt. Als ich es Martina erzählt hab, hat sie gesagt, ihr ist neulich im Garten ein Apfel auf den Arm gefallen und als sie hingefasst hat – auch ein Wespenstich, in den Oberarm, aber dick und geschwollen. Mich hat ewig keine Wespe gestochen – sie auch nicht, sagt sie.
Als ich gestern ins Bett gegangen bin, hab ich gesagt: Du kannst nicht hier sein, aus irgendeinem Grund. Wenn du es könntest, wärst du es …
Heute ist Markt-Tag. Ich kauf mir nachher ein Schild am Stand der 1000 kleinen Dinge. Er hat eine große Auswahl an Emaille-Schildern mit witzigen und schönen Sprüchen – meins hab ich neulich schon gesichtet: Man widerspricht dem Einhorn nicht!
Über sowas kann ich mich freuen wie ein kleines Kind! Heute Abend um 17 Uhr ist der nächste Dienstags-Vortrag im Haus des Gastes: Waren (Müritz) einst und jetzt – da melde ich mich gleich an und bei Tam hole ich mir einen Massage-Termin, möglichst für morgen, sonst für nächste Woche. Das ist alles im Karree hier und es ist alles noch viel schöner – geworden – als ich es mir damals vorgestellt habe. Am 1. September bin ich hergefahren, um den Mietvertrag zu unterschreiben, am 1. Oktober bin ich dann eingezogen – vor 9 Jahren. Das war ein genauso schöner goldener und prächtiger Tag wie heute – einfach himmlisch.
Mit dem Einhorn im Fahrradkorb hab ich gleich eine kleine Radtour um den Warnker See gemacht und paar schöne Fotos in den Status gestellt: Holy Müritz Nationalpark! Zurück auf dem Markt, hing an einem Stand ein hübsches Sommerkleid – gesehen, gepasst, gekauft! Dann Mittagspause bei Bäcker Junge mit Geburtstags-Gutschein. Massagetermin morgen hat auch geklappt. Das sind Segnungen …