So schöne Tage, von solcher Klarheit. Die hätte ich auch gerne. Doch das Leben ist kein statisches Gefüge, sondern schwankt, auf und ab. Meistens bin ich weiter von meiner goldenen Mitte entfernt, als an ihr dran oder gar in ihr drin. Das sind dann die schönen und seltenen Ausnahmen.
Gestern hatte ich mir klassische Thai-Massage ausgesucht. Die ist auf dem breiten Bett, statt auf der schmalen Liege, und am intensivsten. Tam hat so in mein weiches Venus-Fleisch gedrückt, dass es weh tat, besonders an den Oberarmen und Oberschenkeln.
Der Mond steht in der Waage, da ist das Bedürfnis nach Harmonie in zwischenmenschlichen Beziehungen, Hingabe, Zuneigung und Berührung größer als sonst. Das hab ich gemerkt in der Nacht. Vor mir lag ein junger, nackter blonder Mann – ich hab nur den Oberkörper gesehen – und er hat mich gefragt: Gefällt dir, was du siehst? Mit einem Körper, den die Natur nur für die Jugend reserviert hat. Oh Mann!
Gefällt dir was du siehst?, werde ich immer gefragt, wenn ich meinen Laptop anschalte und mir die schönsten Naturaufnahmen als Startbildschirm präsentiert werden. Das hab ich im Traum gleich übernommen, aber anders umgesetzt. Wer träumt sowas? Eine Frau in meiner Lage …
Für Auf und Ab mal ein Beispiel: Herzilein seufzt, ich hab Sehnsucht nach ihm. Das sagt übrigens auch noch ein anderes -lein. Was, seid ihr verrückt?, schreit Egon Ego, so mies, wie der sich benommen hat? Ach, so schlecht war’s nicht, erinnert sich kleinlaut das andere -lein an gute Zeiten. Ist ja klar, kontert Herzilein, du denkst nur an das eine … Die alle an einen Tisch setzen, um Ruhe bitten und jeden einzeln zu Wort kommen lassen. Dann geb ich allen Recht und sie sind zufrieden. Soweit … Darüber kann jeder denken, was er will. Das ist normaler Alltag bei mir.
Um 23 Uhr Feierabend und 23 WhatsApps! Das Handy lag zu Hause. Da komm ich nicht mehr nach …