Donnerstag, 12. Mai

Mach was Neues und lebe den Moment. Sei offen für Veränderungen in deinem Leben und verlasse öfter mal deine Komfortzone. Damit du deinen Tag bewusst erlebst, mach hin und wieder etwas anders als sonst. Denn wenn man neue Dinge sieht, schmeckt oder tut, ist man ganz im Hier und Jetzt.

Das kam wie gerufen – der Anruf von Guti-Gutshaus. Ich hatte schon gedacht, wär schön, wenn das heute ausfallen würde. Ich muss nicht unbedingt kommen, hat Bettina gesagt, ob das in Ordnung ist? Ach, schön! Die wuseln da alle in der Küche rum, hat Anja gesagt, da kann ich zu Hause bleiben. Ja, sollen sie mal machen …

Da sitz ich hier auf meiner Terrasse am Kirchturm mit dem Eiermond neben dem Schornstein – Vollmond ist erst Montag – und da fällt mir ein: Guck doch mal auf die Seite vom Sprachenzentrum der Uni Rostock, an dem meine Tochter seit Dezember Leiterin ist. Mein Gott … hätte ich nicht gewusst, dass es meine Tochter ist, ich hätte sie nicht erkannt. Das Sprachenzentrum, wie auch die Uni, verkörpert das Prinzip Schneller, höher weiter – aus dem ich schon lange ausgestiegen bin. Karriere – um welchen Preis? Zu ihrem Bruder und Tamina hat sie kaum Kontakt und Jonte hat sie erst zweimal gesehen, zur Geburt und zum zweiten Geburtstag. Sie hat auch ein schlechtes Gewissen deswegen und weiß auch, dass es eine Frage der Priorität ist, hat sie mir neulich am Telefon erzählt. So lange mach ich das für dich mit Jonte, hab ich gesagt. Zu mir besteht der Kontakt – nur selten und nur telefonisch seit Corona – weil ihr wohl unbewusst klar ist, dass, wenn es keine Mutter geben würde, es auch keine Tochter geben würde.

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